Ersteindruck – »Barakamon« – eine tiefgründige Komödie?

Warum immer auf eine Review nach Abschluss der Serie warten, wenn man sich schon nach der ersten Episode beziehungsweise dem ersten Band einen Eindruck bilden kann? Da setzt Ersteindruck an und gibt schon einmal einen Ausblick darauf, ob es sich lohnt, dem Anime oder Manga eine Chance zu geben, oder nicht.

Barakamon - Band 1
Titel: Barakamon
Genre: Alltagskomödie
Mangaka: Satsuki Yoshino
Release: 2009 (JP)
Bände: 18 à 208 Seiten
Verlag: Altraverse
Preis: 8,00 € pro Band

(Basis für diesen Ersteindruck ist der erste Band.)

»Barakamon« ist der erste Manga, miit dem Mangaka Satsuki Yoshino assoziiert wird und welcher nun seit diesem Jahr durch Verlag Altraverse auch bei uns in Deutschland erscheint. Erfolgreich ist die Reihe in Japan gerade wegen seiner Anime-Umsetzung im Jahr 2014 sowie seinem Spin-off-Manga »Handa-kun« über den Protagonisten der Reihe im Oberschulalter. Dabei kann die Mangaka auch anders. Kennt ihr zum Beispiel noch »WataMoto«? Der Manga ist auch von ihr! Ob »Barakamon« nun allerdings genauso durchgeknallt ist, steht auf einem anderen Papier.

(Zusammenfassung)

Seishu Handa ist mit 23 Jahren bereits ein professioneller Kalligrafie-Künstler und hat einige Erfolge aufzuweisen. Als jedoch ein Kurator seine Arbeit als zu konservativ und dem Lehrbuch entsprechend beurteilt, schlägt er diesen aus einem Affekt heraus. Sein Vater, ebenfalls ein erfolgreicher Kalligraf, schickt ihn daraufhin auf die Goto-Inseln, damit er dort Demut und einen eigenen Stil lernt.

Als Seishu dort ankommt, ist er zunächst über die Rückständigkeit des Dorfes, die Lebensweise und die Eigenheiten der Dorfbewohner erstaunt. Doch ihm wird auch viel Gastfreundschaft zuteil – und so lernt er nach und nach eine ganz neue Sicht auf die Welt kennen …

Altraverse

Plus Gut: Idyllische Landschaften mit lustigen Gesichtern

Barakamon - Scan 1Schon wenn man den Band aufschlägt, lächeln einen viele Gesichter an. Es handelt sich hierbei um die Inselbewohner, denen wir im ersten Band begegnen. Da die Geschichte auf einer Insel spielt, werden wir als Leser mit vielen malerischen Aussichten der Landschaft belohnt. Von großen Panels bis hin zu kompletten Seiten sehen wir das Meer, den Hafen und weitere schöne Orte der Insel. So gesehen eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch!

Auch die Trennseiten zwischen den Kapiteln sind süß gestaltet. Grundsätzlich sind diese eigentlich nahezu leer, aber in der unteren Ecke posiert eine süße Chibi-Version von unterschiedlichen Charakteren. Mal ist es Seishu, mal Naru, mal eine ganze Gruppe von Kindern der Insel.

Oft wurden Charaktere im Chibi-Style gezeichnet, wenn die Situation besonders witzig war. Oder sie sich aufgeregt haben. Beispielsweise als Seishu die kleine Naru aus dem Haus schmeißt, sie logischerweise überrascht schaut und man den Bogen, wie sie aus dem Haus fliegt, mit den Augen nachverfolgen kann. Auch als Seishu an seinen Kalligrafie-Künste übt, wird energievoll mit viel Geschwindigkeit zu Bilde gebracht, wie er wie ein Wahnsinniger Farbe aufs Papier klatscht und diese durch das ganze Zimmer spritzt.

Plus Gut: Zusammenspiel verschiedener Charaktere

Barakamon - Scan 2Ab dem Moment, an dem Seishu Handa die Insel betritt, lernt er viele neue Gesichter kennen. Wie in jedem Ort gibt es auch hier unterschiedliche Altersklassen, mit denen er in Kontakt kommt. Im Gegensatz zu vielen anderen kommen die allerdings auch auf ihre Screentime. Alle Inselbewohner scheinen sehr nett und hilfsbereit zu sein, da sie ihn mit Lebensmitteln versorgen oder ihm sogar beim Umzug geholfen hatten.

Einen Großteil seiner Zeit aber verbringt er mit den Grundschulkindern Naru, Hina und Kenta. Das Mädchen Naru hängt an ihm wie eine Klette und taucht immer wieder auf, was auch Seishu mehrfach überrascht. Durch sie erlernt er à la »Usagi Drop« neue Tricks wie zum Beispiel, wie man besser im Wasser schwimmt, und bringt ihn zu neuen Erkenntnissen.

Ebenso teilen sie ihmauf ihre offene und manchmal seltsame Art sehr direkt ihre Meinungen mit, wodurch Seishu immer wieder in lustige Situationen gerät. Beispielsweise als er ein Schild für ein Restaurant anfertigte und aufgrund des komischen Namens das Gerücht entstand, dass er auf S&M stehe. Durch die gutmütigen Handlungen der Inselbewohner öffnet sich Seishu langsam und fängt an, die Welt mit anderen Augen zu sehen. So entstehen Stück für Stück neue Ansichten zum Leben und zur Kalligrafie, an denen Seishus Charakterwandel spürbar wird.

Plus Gut: Vermittlung von Weisheiten über Humor

In einem angenehmen Wechsel vermittelt der Manga Weisheiten und Humor, die ständig im Einklang miteinander sind. Ein gutes Beispiel ist hier Kenta, ein Junge der mit Naru in der Grundschule ist, und einen Frosch mit dem Einrad überfahren hatte. Spaßeshalber meinte der Lehrer, dass auf dem Jungen nun ein Fluch liegt. Tatsächlich bekam der Junge einen Ausschlag und wurde somit für den Mord an dem Tier bestraft und lernte dadurch das Leben etwas mehr wert zu schätzen. Auch alte Legenden werden mit lustigen Situationen angesprochen, in diesem Fall war es die Legende über Taro Urashima im Drachen-Unterwasserpalast

Fazit:

»Barakamon« würzt seine Slice-of-Life-Geschichte über den gescheiterten Kalligrafen Seishu Handa mit einer angenehmen Prise Humor und setzt auf Lerneffekte, die die Charaktere  etappenweise erringen. Zeichnerisch bietet die Reihe eine schöne Kulisse, die Ruhe und Entspannung ausstrahlt.

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