Anihabara Awards 2019 – Bester Manga

7 Kategorien treffen auf drei Juroren und die Community: Anihabara.de zeichnet dieses Jahr eine Woche lang zum vierten Mal Entwicklungen aus, die die Redaktion für den Anime und verwandte Industrien als wegweisend oder besonders wertvoll erachtet hat.

Bester Anime Bester Anime-Film Bester Manga Bester Hauptcharakter Bester Nebencharakter Bestes J-Game Bestes Opening

(Hinweis: Mit einem Klick auf einen der Wochentage gelangst du zum entsprechenden Beitrag.)

Die Manga von heute sind die Anime von morgen: Die Analogie ist unfair. Sind Anime-Umsetzung zwar ein wichtiger Verkaufstreiber im Crossmedia-Mix für deutsche wie japanische Verlage gleichermaßen, glänzt das Medium mit seinen völlig eigenen Stilmitteln. Und auch wenn wir mit dem Kopf bereits in den Neuerscheinungen von 2020 sind, werden wir doch immer wieder daran zurückdenken, wie uns die Cover von »Golden Kamuy« Band für Band begeistert haben und uns Gengoroh Tagame mit »Der Mann meines Bruders« den Spiegel vorgehalten hat. Nominiert werden konnten allerdings nur vier Titel …

Das Vorgehen

Bevor abgestimmt wurde, stellte die Anihabara-Redaktion in einer Redaktionskonferenz eine Liste mit sieben Kategorien samt Nominierten auf. Danach begann die Jury-Phase, in der drei Juroren unterschiedlicher Schwerpunkte unabhängig voneinander ihren Favoriten bestimmten. Enthaltung waren möglich. Als vierte Stimme und zusätzlich diejenige, die bei Patt-Situationen ausschlaggebend ist, zählte der Gewinner des Community-Votings.

Die Jury

Thobias

Sakuga-Enthusiast Thobias kennen viele von euch sicherlich noch als KSMs Marketing-Manager. Seinen Faible für Animationen und die Anime-Industrie hat er danach nicht verloren.

Picti Mundi

Picti Mundi ist der schlaueste Anime-Nerd, den wir kennen. Der studierte Philosoph zählt Masaaki Yuasa und Satoshi Kon zu seinen Lieblingsregisseuren und bloggt darüber auf seinem YouTube-Kanal.

Der Gewinner

Monster

Monster
Verlag: Shōgakukan
Mangaka: Naoki Urasawa
Veröffentlicht: 05.12.1994 – 20.12.2001 (JP) | seit 27.08.2019 (DE)
Publisher: Carlsen Manga

Geschrieben von Shin: Naoki Urasawa wird häufig auch der Osamu Tezuka der Neuzeit genannt. Werke wie »20th Century Boys« und »Billy Bat« werden häufig zu den besten Manga der Neuzeit gezählt. Mit »Monster« hat sein wohl bekanntestes Werk im Jahr 2019 eine Neuauflage erhalten. Die Erstauflage, die im Jahr 2002 bei Egmont Manga erschien, gilt in der heutigen Zeit als Rarität, weshalb die Neuauflage von Carlsen viele Fans glücklich gemacht hat. »Monster« ist kein stereotyper Manga. Urasawa erzählt eine komplexe Story über den Arzt Kenzou Tenma, der in einem deutschen Krankenhaus einem Jungen das Leben gerettet hat. Dabei werden im Laufe der Geschichte immer wieder moralische Fragen aufgeworfen, die Tenma sowie den Leser zum Nachdenken zwingen. Das sehr langsame Erzähltempo führt dazu, dass die einzelnen Figuren genug Raum erhalten, um sich zu entfalten. So erfahren wir auch Hintergrundgeschichten zu einzelnen Nebenfiguren, wodurch bestimmte Handlungsstränge besser nachvollziehbar sind. »Monster« wird nicht ohne Grund eines der größten Meisterwerke aller Zeiten genannt!

Das Voting

Thobias wählte »Monster«:

picti mundi wählte »Beastars«:

Das Community-Voting gewann »Monster« mit 50% der Stimmen:

Endergebnis: Bester Manga 2019

Die Nominierten

Beastars

Beastars
Verlag: Akita Shoten
Mangaka: Paru Itagaki
Veröffentlicht: seit 08.09.2016 (JP) | seit 04.10.2019 (DE)
Publisher: Kazé Manga

Geschrieben von Dimbula: In wenigen Worten: »Beastars« ist eine popkulurell geprägte Japano-Fabel. Der Manga ist aber noch viel mehr als das. Es spielt die Rollenbilder Fleisch- gegen Pflanzenfresser geschickt gegeneinander aus und verwebt zur Charakterisierung menschliche mit tierischen Eigenschaften. Dadurch wirkt das Werk ganz subtil gesellschaftskritisch. Das ist aber immer noch nicht alles: Im Zentrum steht Legoshis Coming-of-Age-Geschichte zum … ja, zu was eigentlich? Der Kampf des Alpha-Good-Boys mit seinen Instinkten ist interessant – alles im Schlagwind gut gezeichneter mit Schatten akzentuierter Dialogszenen.

Wer bist du zur blauen Stunde?

Wer bist du zur blauen Stunde?
Verlag: Shōgakukan
Mangaka: Yūki Kamatani
Veröffentlicht: 11.12.2015 – 23.05.2018 (JP) | seit 02.07.2019 (DE)
Publisher: Carlsen Manga

Geschrieben von Metal Dango: Im Jahr 2019 brachte der Carlsen-Verlag einen LGBTQ+-Manga der anderen Art nach Deutschland. Man folgt Tasuku, der mit Mobbing und Selbstfindungsschwierigkeiten zu kämpfen hat, und dabei irgendwie an die mysteriöse Frau Jemand gerät. Dier nichtbinäre Mangaka behandelt das Themen sensibel und lässt den Leser darüber nachdenklich werden – gerade weil die bunte Mischung an Schwierigkeiten, die jeder einzelne Charakter mit sich herumträgt, sich nicht als reine Milleustudie entpuppt, sondern mich in meinem Leben ebenfalls beschäftigen. Auch stilistisch wird die Geschichte auf hohem Niveau veranschaulicht – unter anderem durch Stilmittel des magischen Realismus.

Ich bin eine Spinne, na und?

Ich bin eine Spinne, na und?
Verlag: Kadokawa Shoten
Mangaka: Okina Baba (Handlung) & Asahiro Kakashi (Zeichnungen)
Veröffentlicht: seit 22.12.2015 (JP) | seit 10.04.2019 (DE)
Publisher: Manga Cult

Geschrieben von Giira: Wiedergeboren in einer anderen Welt, nicht als angehender Held, sondern als Dungeon-Monster. In einer lustigen und zugleich spannenden Geschichte erzählt Okina Baba den Kampf einer wiedergeborenen Schülerin als Spinne, Dungeon-Monster jagenden Helden und anderen intrigen Dämonen. Die ganz normalen Alltagsproblemen einer Spinne also. Trotz vieler stilistischer Parallen zu großen Vorreitern des Isekai-Genres, wie das an RPGs orientierte Levelsystem, bietet »Ich bin eine Spinne, na und?« neue Anreize verpackt in einer (für eine Spinne) immensgroßen Welt.

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