Kyoto Animation – Polizei legt Namen von 10 Opfern des Brandanschlags offen

Es ist einer der schlimmsten Anschläge in Japan seit dem 2. Weltkrieg: 21 Frauen und 14 Männer starben in Folge des Brands in Studio 1.

Der Zeitungsverlag Kyoto Shimbun veröffentlichte vor einiger Zeit auf Basis eines Polizeiberichts in Rücksprache mit den Angehörigen und im Nachgang an dessen Beisetzung die Namen von 10 der 35 Opfer des verheerenden Brandanschlags vom 18. Juli auf das Studio-1-Gebäude von Kyoto Animation. Bezüglich der Frage, ob, wann und wie weitere Namen der Opfer veröffentlicht werden, nehme man in erster Linie auf die Gefühle der Hinterbliebenen. Daneben entschied sich die Familie der ebenfalls verstorbenen Coloristin Naomi Ishida, den Tod der 49-Jährigen öffentlich bekanntzumachen. Es gelang, alle 35 Opfer mittels ihrer DNA zu identifizieren.

  • Jun’ichi Uda (34 Jahre): In-Between-Animator (u.a. »Love, Chunibyo & Other Delusions«, »A Silent Voice«, »Liz und der Blaue Vogel«)
  • Yūki Ōmura (23 Jahre): Absolvent der Universität Tohoka
  • Yuka Kasama (22 Jahre): Absolventin der Universität Osaka Seikei
  • Yoshiji Kigami (61 Jahre): Episoden-Regisseur, Animation-Direktor, Storyboards (u.a. »Clannad«, »Violet Evergarden«)
  • Ami Kuriki (30 Jahre): Key-Animatorin (u.a. »Violet Evergarden«, »Liz und der Blaue Vogel«, »A Silent Voice«, »Miss Kobayashi’s Dragon Maid)
  • Yasuhiro Takemoto (47 Jahre): Regisseur (u.a. »Lucky Star«, »Die Melancholie der Haruhi Suzumiya«, »Hyouka«)
  • Sachie Tsuda (41 Jahre): Painting, Finishing, Clean-up-Animatorin und Special-Effects (u.a. »Clannad«, »K-ON!«, »Free!«)
  • Futoshi Nishiya (37 Jahre): Charakterdesigner und Chefanimationsdirektor (u.a. »Free!«, »A Silent Voice«, »Liz und der blaue Vogel«)
  • Keisuke Yokota (34 Jahre): Produzent (u.a. »Clannad«, »Violet Evergarden«, »A Silent Voice«, »Free!«)
  • Mikiko Watanabe (35 Jahre): Hintergrundzeichnerin (u.a. »Free!«, »Liz und der Blaue Vogel«) und Art-Direktorin (u.a. »Violet Evergarden«)
  • Naomi Ishida (49 Jahre): Coloristin (u.a. »A Silent Voice«, »Liz und der Blaue Vogel«, »Die Melancholie der Haruhi Suzumiya«)

Am 18. Juli legte ein 41-Jähriger im Studio-1-Gebäude von Kyoto Animation gegen 10.30 Uhr japanischer Zeit ein Feuer, in dem 35 Menschen (21 Frauen & 14 Männer) starben und weitere 34 verletzt wurden. Den 30 Einheiten der Feuerwehr gelang es erst gegen 15.30 Uhr das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Die Löscharbeiten dauerten bis 6.20 Uhr am Folgetag an. Nachdem der Täter einen Benzinkanister im Treppenhaus entleerte und anschließend floh, konnte er wenig später von der Polizei festgenommen werden. Ein Mitarbeiter des Studios hatte ihn verfolgt. Der Täter trug ebenfalls Brandverletzungen davon und liegt seitdem im Krankenhaus. Als Grund für die Tat nannte er, dass Kyoto Animation die Idee seiner Novel gestohlen hätte. Ermittlungen konnten seine Äußerungen nicht bestätigen.

Zeichnungen und anderes Material konnten vom Datenserver im Erdgeschoss des Gebäudes im Nachgang an die Tat geborgen werden. In einem Presseinterview äußerte sich Kyoto-Animation-Präsident Hideaki Hatta, er überlege, dass Gebäude abzureißen und als öffentlichen Park mit einem Denkmal der Öffentlichkeit zu überlassen. Abseits von einem Brand in einem Bürogebäude mit 44 Todesopfern in Shinjuku im Jahr 2001, wo der Täter nicht ermittelt werden konnte, ist die Tat der schlimmste Massenmord in der Nachkriegsgeschichte des Landes. Verschiedene Unternehmen wie Sentai Filmworks, Crunchyroll, Animate, T-Point Japan, Japanese Animation Creators Association, The Association of Japanese Animations starteten Spendenaktionen oder sammelten Beileidsbekundungen. Mit Stand 13. August wurden auf diese Weise 16,68 Millionen Euro für das Studio gesammelt.

(Quelle: ANN)

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