Playlists – Episode 18: Die musikalischen Highlights der Sommerseason 2019

Von brandneuen Tracks über heiße Newcomer: Playlists ist unser J-Pop- und Anime-Musikformat, das euch Artikel für Artikel Animemusik auf die Ohren haut.

Es wird kälter – zumindest in Aimers neustem Song, denn »Torches« geht unter die Haut. Versucht man anderswo Highlights auszumachen, wird’s wärmer, denn schnell wirft man seinen Blick auf die Sonnenstrahlen einer neuen Zivilisation in »Dr. Stone« oder die verrückte Flammen-Stürme in »Fire Force«, wobei wir in diese Ausgabe gleich beide Titelsongs der Feuerwehr-Serie von David Productions aufnahmen. Es wurde viel experimentiert und im Falle der Titelsongs von »How Heavy Are the Dumbbells You Lift?« noch viel mehr getrollt. Willkommen bei Playlists!

 

Mrs. Green Apple – Inferno

Erscheinungsort: 1. Opening zu »Fire Force«

Album: Attitude (2019)

Genre: J-Pop, Poprock, Indiepop

Chartplatzierung: kein Singlerelease

»Inferno« braucht seine 2 Gitarren, die den Großteil des Songs gegeneinander spielen, genauso wie seine Schlagzeugerin, die die meiste Zeit außerhalb des Refrains um ihre geschlossenen Hi-Hat herumwirbelt. Womit mich der Song allerdings kriegt, sind seine Blechbläser. Trompete und Tuba ziselieren im Refrain feinblechern hohe und tiefe Töne gleichermaßen. Motoki Omoris Kopfstimme bringt dabei zusätzlich Feuer in den Refrain. Für das letztendliche Gesangsresultat wurde allerdings auch ein wenig getrickst: Durch das leicht versetzte Übereinanderlegen derselben Stimme entsteht ein ähnlicher Effekt wie durch das Spielen der beiden Gitarren gegeneinander.

 

Aimer – Torches

Erscheinungsort: 1. Ending zu »Vinland Saga«

Album: nur Singlerelease

Genre: J-Pop

Chartplatzierung: #6 (26.08.2019) (9 Wochen)

Manchmal kann es so einfach sein. Man nehme eine Akustikgitarre und eine großartige Stimme und gleich hat man einen großartigen Song. »Torches« profitiert von Aimers rauchiger Stimme: Ihr Markenzeichen, langgezogene Töne sowohl hoch als auch tief und ein großartiges Vibrato, passen zum Islandthema des Songs, was wiederum die Vikinger-Odyssee in »Vinland Saga« Folge um Folge ausklingen lässt. Zusammen mit Akustikgitarre und Schlagzeug fangen sie den Reiz einer Nachtwanderung entlang blau schimmernder Eisriesen ein. Passend dazu akzentuiert das Pfeifen des Eises im Intro und ein Chor im Refrain, der den kalten Wind in meinem Gesicht förmlich spürbar macht, dieses Stück.

 

Keina Suda – veil

Erscheinungsort: 1. Ending zu »Fire Force«

Album: porte (2019)

Genre: J-Pop, Fusion

Chartplatzierung: kein Singlerelease

Läuft einem ein Musikvideo leicht animiert, aber dafür expressionistisch mit eingeblendeten Lyrics über den Weg, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man über einen Künstler der japanischen Vocaloid-Szene gestolpert ist. Nano, 96Neko, Reol – alles ursprünglich Vocaloid-Cover-Sängerinnen: Keina Suda hat solche Vocaloid-Songs produziert, bevor er seine eigenen Songs coverte und nun seine erste Single stilistisch ähnlich auf den Musikmarkt schmeißt. Jazzig, funkig, rockig – Fusion eben. Es wurden 2 Gitarren gegeneinander (besonders in den Strophen) über einen Bass gelegt, ein Schlagzeug, Klavier oder als Bridge beides dahinter und Sudas ruhige, hohe Stimme im Anschlag. Das Besondere an »veil« sind die C-Moll-Tonart und die verschluckten Töne im Refrain, weshalb ich ihn euch in dieser Ausgabe brennend ans Herz lege.

 

Rude-α – Life

Erscheinungsort: 1. Ending zu »Dr. Stone«

Album: 23 (2020)

Genre: J-Pop, Hip-Hop

Chartplatzierung: #132 (12.08.2019) (1 Woche)

Von Okinawa nach Tokio: Seit sich unter anderem das Hip-Hop-Trio Home Made Kazoku 2016 aufgelöst hat, ist der Strom an regelmäßigen J-Rap-Songs in Anime irgendwie abgerissen. Zu dreckig? Das war Home Made Kazoku nicht und zumindest in »Life« ist es Rude-α auch nicht. Wie soll ein Rap ausschließlich auf einem Akustikgitarren-Beat auch dreckig sein? Der 22-jährige Okinawaner versprüht mit diesem Minimalismus eine Art südländische Ruhe. Als Highlight etwas Hall auf die Stimme setzen oder zur Abwechslung eine zweite Gesangsspur noch einmal eine Oktave höher oder tiefer unterlegt und fertig.

 

Was lief sonst noch: The Sixth Lie – Shadow is the Light • Burnout Syndromes – Good Morning World! • Masayoshi Ooishi – Rakuen Toshi • CHiCO with HoneyWorks – Otome Domo yo. • Ai Fairuz & Kaito Ishikawa – Onegai Muscle • Void_Chords feat. LIO – Flare

Wie gefällt euch die Auswahl? Sind eure Lieblinge dabei? Noch mehr Anime-Musik findet ihr in unserer Playlist bei Spotify.

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